Eisriesenwelt Werfen

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war diese Höhle – nicht zuletzt aufgrund der ausgesetzten Lage im Hochgebirge und auch wegen des damals mangelden Interesses an der Höhlenforschung – noch vollkommen unbekannt. Erst 1879 drang der Salzburger Naturforscher Anton von Posselt-Czorich alleine rund 200 Meter weit ins Dunkel dieser Höhle vor und entdeckte die Eisriesenwelt damit offiziell. Ein Jahr später veröffentlichte er einen ausführlichen Bericht über seine Entdeckung in der Zeitschrift des Alpenvereins. Dennoch geriet die Höhle wieder in Vergessenheit.

Alexander von Mörk, Begründer der Salzburger Höhlenforschung, erkannte die Bedeutung von Posselt´s Dokumentation und folgte diesem Forschungsdrang im Jahr 1913 gemeinsam mit weiteren Pionieren der Höhlenforschung, wie Angermayer und Riehl.

Nach dem ersten Weltkrieg folgten dann  die bahnbrechenden Erkundungen der kilometerlangen Labyrinthe dieses Höhlensystems durch weitere Forscher, wie Friedrich und Robert Oedl oder Walter Czernig.

Mit zunehmender Bekanntheit dieses einzigartigen Naturwunders wuchs bald auch der touristischer Wert der Eisriesenwelt Werfen. Bereits 1920 errichtete man eine „Forscherhütte“ und die ersten primitiven Steiganlagen zur und in der Höhle, um den Besuchern die Besichtigung zu erleichtern.

1924 war der Eisteil der Höhle durchgehend auf einfachen Holzstegen begehbar. 1925 entstand neben der Forscherhütte ein für damalige Verhältnisse sehr großzügiges Schutzhaus, das in Anerkennung der Verdienste Friedrich Oedls um die Erschließung der Eisriesenwelt seinen Namen erhielt.

Rund 35 Jahre lang war der Anstieg zur Eisriesenwelt Werfen ausschließlich zu Fuß möglich. Unter eher abenteuerlichen Bedingungen konnte man ab 1953 die zunächst einspurige und unasphaltierte „Eisriesenweltstraße“ befahren und ab 1955 anschließend auch zusätzlich in die Seilbahn umsteigen, die den steilsten Teil des vormaligen Fußweges (1084 m bis 1586 m) in wenigen Minuten bewältigt.

 

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Die Eisriesenwelt ist ein Höhlenlabyrinth von über 40 Kilometern Gesamtganglänge. Die Entstehung erfolgte über einen sehr langen Zeitraum. Die ersten Spalten und Klüfte im Kalkfelsen entstanden bereits im Zuge der Gebirgshebungen vor etwa 100 Millionen Jahren. Durch chemische Auflösungsvorgänge und Wassererosion über Jahrtausende hinweg vergrößerten sich die unterirdischen Spalten und es wurden große Hohlräume ausgeformt.

Die Höhlen in den Alpen sind auch heute noch in einem Entwicklungsprozess, wenngleich sich viele Höhlensysteme – auch große Teile der Eisriesenwelt – durch Austrocknung nicht mehr bedeutend weiterentwickeln.

 

Von Bad Hofgastein aus erreichen Sie die Eisriesenwelt Werfen – ein wahres Naturspektakel – in nur ca. 40 Minuten mit dem Auto!


Datum: 1. Juni 2015 . Autor: Daniela Pfeiffenberger
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